Passivierung & Phosphatierung
Chromatierungen / Chemische Passivierungen
Die unedle Zinkoberfläche überzieht sich im Kontakt mit Luftsauerstoff mit einer dünnen Passivschicht, welche dann die weitere Oxidation bremst. Im Gegensatz zu anderen Metallen wie z.B. Chrom oder Aluminium schützt diese Autopassivschicht das Zink nicht so, wie es technisch wünschenswert wäre.
Chromatierungen, die nach dem eigentlichen Verzinkungsprozeß aufgebracht werden, erzeugen eine oxidische Sperrschicht, die den korrosiven Angriff auf den Untergrund (Zn-Schicht / Weißrostbildung) deutlich behindern und somit den Korrosionsschutz des verzinkten Stahles erheblich erhöhen. Man spricht hierbei auch von Passivierung, denn das unedle Metall Zink wird durch diese Schutzschicht an weiterer Oxidation behindert.
Es muß zwischen verschiedenen Chromatierungen unterschieden werden, die unterschiedliche Passivierungsvermögen aufweisen und somit zu Unterschieden in der Korrosionsbeständigkeit des verzinkten Stahles führen.
Es wird weiterhin zwischen Chrom(VI)haltigen und Chrom(VI)freien Passivierungen unterschieden.
Phosphatieren
Eine andere Form die Zinkschicht zu schützen ist die Phosphatierung, das heißt die Aufbringung einer Zinkphosphatschicht auf die verzinkte Oberfläche. Die Korrosionsbeständigkeit phosphatierter Oberflächen entspricht der chromatierter Zinkschichten, besonders wenn zusätzlich noch Öl- oder Wachsschichten aufgebracht werden.
Phosphatschichten kommen hauptsächlich zur Anwendung:
- als Korrosionsschutz
- als Haftgrund für organische Schichten (z.B. Lacke)
- zur Verbesserung der Gleiteigenschaften und Erleichterung der spanlosen Verformung.
Vergleich der Verfahren und ihre Anwendungen
Zweck |
Phospatieren |
Chromatieren |
Haftgrund | 1 | 2 |
Korrosionsschutz | 1 | 1 |
Verschleißschutz | 1 | 3 |
Verbesserung der Gleiteigenschaften | 1 | 3 |
Dekor | 2 | 1 |
1 = geeignet 2 = bedingt geeignet 3 = nicht geeignet |
Elektrolytisch verzinktes Band oder Blech ist ein Verbundwerkstoff aus kaltgewalztem Qualitätsstahl und einem Zinküberzug, der mittels eines elektrolytischen Verfahrens aufgebracht wird und fest auf dem Grundwerkstoff Stahl haftet.
Der Zinküberzug schützt das Stahlblech gegen Korrosion und ist in Verbindung mit den üblichen Oberflächennachbehandlungen (Chromatierung oder Phosphatierung) ein hervorragender Haftgrund für eine nachfolgende Beschichtung.
Kantenschutz durch „Rundum-Verzinkung“ Korrosionstechnisch sind Bauteilkanten stets problematischer als glatte Flächen einer Konstruktion. An Bauteilkanten können korrosive Medien intensiver angreifen. Sie sind durch mechanische Einflüsse stets stärker gefährdet als andere Bereiche.
Bei der HBV können auch schmale Bandabmessungen verzinkt werden.
Vorteile:
- Keine unverzinkten Schnittkanten
- Physikalisch bedingt ist die Zinkauflage im Kantenbereich deutlich stärker als im Flächenbereich ( +2-3 μ ), somit nochmals verbesserter Korrosionsschutz
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